Unterschiedliche Diagnosen - unterschiedliche Behandlungsmethoden
Zöliakie!? Also auf Weizen verzichten und alles ist gut? Ganz so einfach ist es leider nicht. Nur weil du keinen Weizen verträgst, heißt das nicht automatisch, dass du an Zöliakie leidest. Du könntest auch von einer Weizenallergie oder einer sogenannten Weizensensitivität betroffen sein. Na, verwirrt und dein Kopf sagt mittlerweile „alles Getreide“? Wir klären dich über die wichtigsten Unterschiede auf. Außerdem erfährst du, was es mit einer sekundären Laktoseintoleranz auf sich hat und warum das für Zöliakiepatienten wichtig ist.
Richtige Diagnose Zöliakie, Weizenallergie oder doch Weizensensitivität
Hast du das Gefühl, Weizenprodukte nicht gut zu vertragen? Nicht immer muss Zöliakie der Grund dafür sein. Auch eine Weizenallergie oder Weizensensitivität sind mögliche Auslöser.
Wenn du Beschwerden hast, such am besten sofort einen Arzt auf. Dort bekommst du eine umfangreiche Beratung.
Damit du weißt, was eine Weizenallergie oder eine Weizensensitivität überhaupt ist, findest du nachfolgend eine kurze Erklärung zu den beiden Diagnosen.
Definition Weizenallergie
Bei der Weizenallergie handelt es sich um eine Allergie gegen bestimmte Eiweiße, die im Weizen enthalten sind. Das bedeutet, dass der Körper auf Bestandteile des Weizens mit einer übermäßigen Reaktion des Immunsystems antwortet.
Die Therapie besteht in der Vermeidung von Weizen und weizenähnlichen Getreidesorten wie Dinkel, Grünkern, Kamut und Emmer sowie Produkten, die diese enthalten.
Anders als bei einer Zöliakie können Betroffene meist auf Produkte aus Roggen und Gerste zurückgreifen. Glutenfreie Lebensmittel stellen allerdings keine Alternative dar, da diese (ausgenommen Gluten natürlich) andere Weizenallergie-
auslösende Bestandteile enthalten können.*
* Zuberbier, 2016
Definition Weizensensitivität
Bei der Weizensensitivität (auch Nichtzöliakie-Nichtweizenallergie-Weizensensitivität) handelt es sich um eine Intoleranz gegenüber Weizenbestandteilen. Betroffene haben ähnliche Beschwerden wie bei der Zöliakie oder Weizenallergie, wobei diese jedoch durch einen Facharzt bereits ausgeschlossen wurden.*
Somit handelt es sich bei der Weizensensitivität um eine Ausschlussdiagnose. Der Auslöser ist nicht vollständig identifiziert, wobei vieles auf Gluten hinweist. Als Therapie ist eine mehrwöchige glutenfreie Ernährung empfohlen, anschließend kann Gluten wieder bis zur individuellen Toleranzschwelle in den Speiseplan inkludiert werden.**
* Felber et al., 2014 / ** Stiefelhagen, 2017
Definition Sekundäre Laktoseintoleranz
Vielleicht ist dir bereits aufgefallen, dass die meisten glutenfreien Produkte gleichzeitig auch laktosefrei sind. Warum ist das eigentlich so? Haben Gluten und Laktose einen geheimen Pakt geschlossen?
Im Dünndarm werden die Nährstoffe aus unserem Essen ins Blut aufgenommen. Um die Laktose (Milchzucker) aus dem Dünndarm aufnehmen zu können, muss diese in ihre beiden Bestandteile Glukose und Galaktose zerlegt werden.
Dafür benötigen wir ein Enzym namens Laktase. Eine Zottenschädigung im Dünndarm kann zu einer verminderten Aktivität dieser Laktase führen. Die Laktose wird also nicht ausreichend gespalten, gelangt weiter in tiefere Darmabschnitte und kann dort Beschwerden wie z. B. Diarrhoe und Blähungen verursachen.
Daher besteht die Möglichkeit, dass bei unbehandelter Zöliakie und in den ersten Wochen bis Monaten nach Beginn der glutenfreien Ernährung eine teilweise Laktoseintoleranz auftritt. Bei Bedarf sollte daher zusätzlich eine laktosereduzierte Diät gemacht werden.*
* Felber et al., 2014
Wissenswertes
Bei laktosefreien Lebensmitteln wurde die Laktose nicht entfernt, sondern bereits vorab in die beiden Bestandteile Glukose und Galaktose zerlegt. Das Enzym Laktase ist daher nicht notwendig.
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Deine Resch&Frisch Ernährungsexpertin
Andrea ist unsere Resch&Frisch Ernährungsexpertin und Diätologin.
Mit ihrem Abschluss in Diätologie ist Andrea bei Resch&Frisch die Expertin in Sachen Ernährung & Lebensmittel.
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